Richard Wagner und seine Wirkung

Jens Malte Fischer (Jahrgang 1943) ist Mitglied in drei Akademien, er hat Germanistik, Geschichte, Musikwissenschaft und Gesang studiert und wirkte als Professor in Siegen (Literatur) und München (Theaterwissenschaft). Mahler und Wagner bilden die Richard Wagner und seine Wirkung Schwerpunkte seiner Publikationen. In diesem Buch zeichnet der Autor den Menschen Wagner als Genie und stark ausgeprägten Egozentriker mit recht aggressiver Charakterstruktur. Dementsprechend sieht er auch das Schrifttum, den Antisemitismus und die Musik des Komponisten. Fischer formuliert sinngemäß: Kein anderer Musikschaffender sende bis heute eine so "sengende Ausstrahlung im Positiven wie im Negativen" aus wie Richard Wagner. Bekanntlich hat Wagner sein Publikum von Anfang an gespalten, Cosima Wagner hat das Ihrige noch dazugetan, der Nationalsozialismus erhielt viel und erfolgreich Nahrung - andererseits ist die Faszination Wagnerscher Musik immer erhalten geblieben. Und die Fachwelt streitet auch heute noch ohne Ende darüber, ob die Wagner-Musik selbst überhaupt antisemitisch sein kann. Mit einem fiktiven Gespräch im Himmel zwischen Wagner und dem 47 Jahre jüngeren Gustav Mahler beschließt Fischer dieses ausführliche und anspruchsvolle Buch, das nur den umfassend Interessierten als eben einer der mannigfachen Beiträge zum Wagner-Jahr 2013 empfohlen werden kann.

Georg Roth

Georg Roth

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Richard Wagner und seine Wirkung

Richard Wagner und seine Wirkung

Jens Malte Fischer
Zsolnay (2013)

318 S.
fest geb.

MedienNr.: 380173
ISBN 978-3-552-05614-5
9783552056145
ca. 19,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Mu
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