Treibsand

Neujahr 2014 wird Henning Mankell mit einer Krebsdiagnose konfrontiert, die eine Zäsur in seinem Leben bedeutet. Der Autor begegnet ihr mit einer Bestandsaufnahme seiner Biographie, die das Festhalten gewonnener Erkenntnisse, Erinnerungen und Hoffnungen Treibsand zur Folge hat. Daran lässt Mankell seine Leser in diesem so persönlichen Buch teilhaben, das den Untertitel hat "Was es heißt, ein Mensch zu sein". Der Titel "Treibsand" verrät, dass der Autor den Blick in den Abgrund nicht scheut. Neben medizinischer Therapie sucht er aber Halt in dem, was bleibt: Das gelebte Leben und das Leben über das eigene hinaus. So werden aus dieser persönlichen Inventur Worte der versuchten Welterklärung und Worte auf dem Weg nach dem Sinn. Nie ist es dem Autor ein Anliegen zu belehren oder gar Lebenshilfe zu leisten. Das Buch ist eine Sammlung aus Lebenserinnerungen, die im Rückblick für Mankell Schlüsselmomente waren. So stehen Anekdoten aus der Kindheit, wichtige Begegnungen, Dialoge, die Eindruck hinterlassen haben, neben politischen und philosophischen Reflexionen. Alles erzählt der Autor und verliert nie diesen Ton des Erzählens. - Das Buch zeigt, dass angesichts der Endlichkeit ausschließlich das Menschsein zählt. Empfehlenswert

Christine Vornehm

Christine Vornehm

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Treibsand

Treibsand

Henning Mankell
Zsolnay (2015)

382 S. : Ill. (überw. farb.)
fest geb.

MedienNr.: 799091
ISBN 978-3-552-05736-4
9783552057364
ca. 24,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Li
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