Liebe unter Fischen
Alfred Findeis, genannt Fred, Lyriker und Star der Literaturszene, leidet unter Burnout und Schreibblockade. Seine Verlegerin Susanne Beckmann ist der Verzweiflung nahe. Das Überleben ihres kleinen Verlages ist von Freds Gedichten abhängig und dieser weigert sich, tätig zu werden. Er lebt in seiner vollgemüllten Berliner Wohnung, wagt sich nicht mehr unter Menschen und hat ein Alkoholproblem. Letzter Versuch der Verlegerin, ihren Autor zum Schreiben zu animieren, ist der Vorschlag, eine Weile in ihrer einsamen Berghütte am Elbsee in Österreich zu leben. Als nach einem Zusammenbruch auch die Ärztin das Ausspannen in der Einsamkeit empfiehlt, wittert Fred zwar zunächst ein Komplott, macht sich dann aber doch auf den Weg. Der Aufenthalt in völliger Einsamkeit tut ihm sichtlich gut, wozu auch die Freundschaft zum Revierförster August beiträgt. Eines Tages taucht außerdem die junge Wissenschaftlerin Mara am Elbsee auf, die das Verhalten der Elritzen erforscht und Fred mit ihrem kleinen Sprachfehler sofort in ihren Bann schlägt. Wie in jeder guten Liebesgeschichte beginnt nun ein Auf und Ab der Gefühle, das in Berlin schließlich sein erlösendes Ende findet. Diese amüsante, locker geschriebene und ein paar unerwartete Wendungen aufweisende Liebesgeschichte kann uneingeschränkt empfohlen werden.
Gabriele Güterbock-Rottkord
rezensiert für den Borromäusverein.
Liebe unter Fischen
René Freund
Deuticke (2013)
205 S.
fest geb.