Die Liebeserklärung

Weil der junge Corentin nicht so recht weiß, was er beruflich werden will, heuert er verlegenheitshalber bei seinem geschätzten Patenonkel Yvan als Hochzeitsfotograf an. Nichts qualifiziert ihn für diesen Job außer, dass er als Schüler einige Die Liebeserklärung Kurzfilmchen "über Menschen" gedreht hatte. Spezialität der beiden ist es, den Tag der Hochzeit ihrer Klienten in aller Ausführlichkeit filmisch zu dokumentieren. (Dies wird an mehreren Paaren auf amüsante Art durchexerziert.) Eine wenig erfüllende Wochenend-Tätigkeit, findet Corentin, der eigentlich Regisseur werden wollte, und so kommt er durch den ausgefallenen Wunsch einer Kundin, die ihren Zukünftigen durch eine Liebeserklärung überraschen will, auf die Idee, seine Klienten am Tag der Hochzeit dazu zu bringen, dass sie ihr momentane Seelenlage im Angesicht der Kamera ausbreiten. Beinahe eine Beichtstuhlatmosphäre entsteht. Es ist ein Experiment, das er bei seinem besten Freund fortsetzt und das zu seiner eigenen Überraschung von vielen weiteren Klienten angenommen wird. - Ein elegant geschriebener, federleichter und dennoch keineswegs seichter kleiner Roman des preisgekrönten französischen Autors, der eine originelle Idee in überzeugender Manier umsetzt. Das überraschende, aber nicht unplausible Ende stellt den amüsierten Leser rundum zufrieden, weil zwei Loser endlich doch zu Glückspilzen werden. Und die Welt ist ausnahmsweise noch nicht aus den Fugen! Für alle Freunde spritziger Lektüre sehr zu empfehlen. (Übers.: Anne Braun)

Helmer Passon

Helmer Passon

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Liebeserklärung

Die Liebeserklärung

Jean-Philippe Blondel
Deuticke (2017)

158 S.
fest geb.

MedienNr.: 849256
ISBN 978-3-552-06333-4
9783552063334
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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