Ein Winter in Paris

Nach dem Gymnasium verlässt Victor die Provinz und geht zur Vorbereitung aufs Studium auf eine Eliteschule. Da er aus einfachen Verhältnissen kommt, findet er kulturell und sprachlich keinen Zugang zu seinen Kommilitonen. Er ist einsam und fühlt Ein Winter in Paris sich zunehmend unsichtbar. Mit Fleiß schafft er es trotz des enormen Drucks, unter dem die Studenten stehen, ins zweite Schuljahr versetzt zu werden. Er lernt Mathieu aus der Klasse unter ihm kennen, mit dem er gelegentlich eine raucht. Als dieser sich in den Tod stürzt, weil ihm ein Lehrer zu sehr zusetzt, interessieren sich seine Mitschüler plötzlich für ihn, den einzigen Freund des Opfers. Sie laden ihn zu Feten und zu ihren Treffen im Café 747 ein. Letzten Endes wird jedoch nur einer von ihnen zu einem wirklichen Freund. Im Café 747 trifft Victor auch zum ersten Mal Mathieus Vater. Mit der Zeit entwickelt sich zwischen ihnen eine Beziehung, die Victor zu seinen Eltern immer vermisst hat. - Durch Mathieus Tod ändert sich Victors Leben in vielerlei Hinsicht. Ist er zunächst mutlos und glaubt, sein Leben nicht ändern zu können, so entwickelt er mit der Zeit einen intensiven Lebenswillen, hat Träume und Pläne und weiß, was ihm wichtig ist und was nicht. Jean-Philippe Blondel erzählt sehr einfühlsam und in wunderschönen Bildern. Als Leser fühlt man mit und beginnt vielleicht, über sein eigenes Leben nachzudenken. Sehr lesenswert. (Übers.: Anne Braun)

Nicole Lorrig

Nicole Lorrig

rezensiert für den Borromäusverein.

Ein Winter in Paris

Ein Winter in Paris

Jean-Philippe Blondel
Deuticke (2018)

188 S.
fest geb.

MedienNr.: 594099
ISBN 978-3-552-06377-8
9783552063778
ca. 19,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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