Die Kinder sind wieder da
Für Marella und Alessandro bricht eine Welt zusammen, als ihre beiden Kinder nicht von der Schule heimkommen. Sie sind von einem Auto überfahren und getötet worden. Vor allem Marella weiß kaum einen Ausweg aus ihrer Trauer. Alessandro kümmert sich zunächst rührend um sie, doch dann wird es auch für ihn zu viel. Da er meint, die Polizei habe allzu schnell die Ermittlungen eingestellt, beginnt er eine fieberhafte Suche nach dem spurlos verschwundenen Unfallfahrer. Düstere Rachegedanken kommen in ihm hoch, sogar im Kreis seiner vermeintlichen Freunde stößt er auf verdächtige Spuren. - Die Autorin zeichnet ein düsteres Bild einer süditalienischen Kleinstadtgesellschaft und offenbart hinter äußerlichem Glanz, Harmonie und Luxus tiefe moralische Defizite. Und es gelingt ihr hervorragend, den psychischen Ausnahmezustand der Eltern einfühlsam und facettenreich darzustellen. Ein bedrückendes, nicht leicht konsumierbares, aber sehr empfehlenswertes Buch. (Übers.: Ulrich Hartmann)
Dietmar Adam
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Kinder sind wieder da
Chiara Palazzolo
C. Bertelsmann (2006)
192 S.
fest geb.