Unser empathisches Gehirn
Der belgische Hirnforscher (*1973) schildert die Entdeckung der Spiegelneuronen, also jener Gehirnzellen, die das Verhalten und die Gefühle von Menschen in unserer Umgebung so spiegeln, dass diese geradezu ein Teil von uns werden; damit konnte nachgewiesen werden, wie wir verstehen können, was andere fühlen, dass unser Gehirn ein "emphatisches Gehirn" ist. Die Diskussion über die Folgerungen aus dieser neuen Entdeckung der Hirnphysiologie läuft auf vollen Touren und wird von Keysers hier breit dargestellt, sie reicht von Erkenntnissen zur Intuition und zum Wesen des menschlichen Sprachvermögens über das Funktionieren unserer Sinneswahrnehmungen, des Autismus und von Unterschieden zwischen Mann und Frau bis zur Frage, ob die christliche Nächstenliebe vielleicht doch keine religiöse Erziehung braucht, sondern angeboren ist. - Eine mitreißende Auseinandersetzung mit neuen Erkenntnissen der Hirnforschung - für jeden, der bereit ist, sich auf umfassende und genaue Darstellungen einzulassen. Ab mittleren Beständen.
Georg Bergmeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Unser empathisches Gehirn
Christian Keysers
C. Bertelsmann (2013)
317 S.
fest geb.