Weltordnung
Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger sieht die Grundlagen für unsere Weltordnung im Westfälischen Frieden begründet: die Souveränität und die Nichteinmischung in die inneren Angelegenheit der Staaten. Jedoch ist die heutige Weltordnung, wie wir sie kennen, in Gefahr durch die globalen Krisen: Terrorismus, zerfallende Staaten oder die Umweltzerstörung. Dafür blickt Kissinger über die westlichen Grenzen hinaus und betrachtet die Idee einer Weltordnung aus der Sicht des Islam und Asiens. Aber auch die Rolle, die die USA in einer Weltordnung zu spielen hat, wird von Kissinger historisch und gegenwartspolitisch betrachtet. Kissinger hat als Chefdiplomat und Berater der US-Präsidenten vieles, von dem er hier berichtet, selbst mitgestaltet. So kann er eine umfassende Analyse der weltpolitischen Lage vorlegen. Kissinger kritisiert zwar kenntnisreich das Fehlen einer allgemein akzeptierten Weltordnung, aber einen Ausweg aus dem Dilemma kann auch er nicht bieten. - Nur für ausgebaute Bestände.
Helmut Lenz
rezensiert für den Borromäusverein.
Weltordnung
Henry Kissinger
C. Bertelsmann (2014)
478 S.
fest geb.