Fünf Tage in Paris

In Paris treffen sich Tilia und Linden mit ihren Eltern, um deren 40. Hochzeitstag zu feiern. Linden, ein erfolgreicher Fotograf, lebt in Kalifornien und will die Gelegenheit nutzen, sich endlich bei seinem geliebten Vater zu outen. Tilia genießt die Auszeit von ihrem alkoholkranken Ehemann. Mutter Lauren freut sich auf den Trubel der Stadt, denn sie fühlt sich oft einsam auf ihrem Landgut und mit ihrem schweigsamen Mann Paul. Doch es kommt anders: Das geplante Sightseeing fällt dem Starkregen zum Opfer, der seit Tagen anhält und die Seine bedenklich anschwellen lässt. Bereits beim ersten Essen erleidet Paul einen Schlaganfall und fällt ins Koma. Ab sofort ist Linden gezwungen, alle Entscheidungen zu treffen, denn seine Mutter hat sich schwer erkältet und Tilia weigert sich, ein Krankenhaus zu betreten. Während er versucht, allen gerecht zu werden, wertvolle Zeit mit dem Vater zu verbringen und in Kontakt mit seinem Freund zu bleiben, steigt der Pegel der Seine. So hoch, dass die Regierung den Ausnahmezustand ausrufen muss. Währenddessen kämpft Paul um sein Leben, denn er muss noch eine alte Schuld abtragen. - Die französisch-britische Erfolgsautorin hat einiges in ihren neuen Roman hineingepackt, aber es ist faszinierend zu lesen, wie organisch sie alles zusammenfügt: die plausible Schilderung, wie schnell ein Hochwasser eine hochmoderne Gesellschaft ins Chaos stürzen kann, die Familie, die sich plötzlich vielen Problemen gleichzeitig stellen muss, und die Erinnerungen aller Beteiligten, die erklären, wie ihre Beziehungen zueinander begründet sind. Ein wunderbar und liebevoll erzählter Familienroman, der vielen Leserinnen und Lesern sehr gefallen wird. (Übers.: Nathalie Lemmens)