Die Spur des Bären

Staatsanwalt Surin schickt seinen Chefermittler Arkadi Renko nach Irkutsk, um einen Mann abzuholen, der dort im Gefängnis sitzt, weil er angeblich auf ihn geschossen hat. Außerdem soll er bei der Gelegenheit den Oligarchen Michail Kusnezow, der das Die Spur des Bären Ziel verfolgt, die Dauerherrschaft Putins zu brechen, ausfindig machen, weil man wissen will, was dieser momentan treibt. Renko kommt das sehr gelegen, denn er sorgt sich um die Enthüllungsjournalistin Tatjana, die nach Sibirien gereist ist, um Kusnezow zu porträtieren und die nicht planmäßig zurückgekehrt ist. Bei dieser Gelegenheit kann er dort nach ihr suchen. In Sibirien trifft Renko auf Tatjana, die sich scheinbar mit dem dubiosen Kusnezow angefreundet hat. Seine Sorge um die Freundin scheint berechtigt, Kusnezow ist ein charismatischer, aber auch skrupelloser Mann. Renko nimmt die Einladung des Oligarchen zu einer Bärenjagd an, weil er sich wichtige Insider-Informationen verspricht. Bei der grausamen Jagd wird ihm vor Augen geführt, in welche gefährlichen politischen Fänge Tatjana geraten ist. - In seinem neuesten Arkadi-Renko-Roman, dem neunten in der Serie und seit "Gorki Park" Kult für Krimifans (zul. "Tatjana" (2013), Besprechung nur online), gibt Martin Cruz Smith tiefe Einblicke in die Dauerherrschaft Putins und die Machenschaften dubioser Oligarchen im heutigen Russland. Der Autor erzählt seine Geschichte mit klarer Sprache, kurzen, treffenden Dialogen und glänzt mit herrlich schrulligen Nebenfiguren. Der Thriller ist zwar nicht sonderlich spannend, aber empfehlenswert für Leser, die sich für zeitgeschichtlich-gesellschaftskritische Stoffe interessieren.

Günther Freund

Günther Freund

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Spur des Bären

Die Spur des Bären

Martin Cruz Smith ; aus dem Englischen von Rainer Schmidt
C. Bertelsmann (2021)

268 Seiten
kt.

MedienNr.: 974079
ISBN 978-3-570-10418-7
9783570104187
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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