Die unterirdische Sonne

Der Szenenaufbau könnte der Beginn abenteuerlicher Aktionen werden: fünf Jugendliche, fast noch Kinder, wurden entführt und sind in einem Keller zusammen eingesperrt. Immer wieder werden sie von ihren Peinigern geholt. Nie dürfen sie von den Ereignissen erzählen, aber der Leser ahnt, was da vor sich geht. Und der Autor spürt der Zerstörung der Seelen nach, die bei jedem anders verläuft, je nach Vorgeschichte. Ganz zum Schluss gelingt der Ausbruch, nachdem ein sechster Gefangener sich widersetzte und vor den Augen der anderen ermordet wurde. Doch sind die Verletzungen der Seelen kaum noch zu heilen, und diese Traumata stehen im Mittelpunkt des Romans, nicht ein aktionsreicher Ausbruch. - Der Roman sollte nur Lesern mit der nötigen Reife empfohlen werden, welche die Bereitschaft dazu aufbringen, den psychologisch ergreifenden Ereignissen im Keller zu folgen. Auch wenn das Buch als Jugendbuch ab 16 vom Verlag ausgewiesen wird, eher für ältere Leser und Erwachsene.