Es muss ja nicht perfekt sein

Ein Vater, der seit sechs Jahren nicht mehr den Keller verlassen hat. Eine abergläubische Mutter, die spielsüchtig ist und mittels eines Hahns, den sie für einen verzauberten Kobold hält, Unglück abwehren möchte (das Tier wurde einst von ihr Es muss ja nicht perfekt sein von einer litauischen Reinigungsangestellten für horrendes Geld erworben). Ein Zwillingsbruder, der an panischer Angst vor Dunkelheit leidet, weshalb im Haus der Familie sicherheitshalber alle Lichtschalter mit Klebeband fixiert sind und zusätzlich überall Kerzen für Helligkeit sorgen müssen, sobald die Dämmerung einsetzt. Und nicht zuletzt ein Großvater, der mehrmals in seinem Leben den personifizierten Tod in Gestalt des 18-jährigen Jack Horrowitz getroffen hat. Nun, die Familie der Hauptfigur Esther (17) ist wahrlich bizarr. Sie selbst zeigt sich nur in Kostümierung berühmter weiblicher Figuren (von Rotkäppchen bis Eleanor Roosevelt) und leidet indessen auch unter zahlreichen Ängsten. Angst vor Motten, Hummern, Maisfeldern. 49 Dinge listet sie in ihren geheimen Aufzeichnungen auf. Sie ist sich sicher, auf ihrer Familie lastet der Fluch des Todes. Ausgerechnet Jonah Smallwood, ihr Grundschulfreund, der sie einst am Valentinstag versetzt hat und nun gut zehn Jahre nach dieser Gemeinheit erstmal nichts Besseres zu tun hat, als ihr Süßigkeitendrops, Handy und das Armband ihrer Großmutter zu stehlen - ausgerechnet dieser Jonah Smallwood will ihr helfen, den Fluch zu durchbrechen. - Sick Lit mit Kriminalhandlung und Liebesgeschichte. Zahlreiche Verweise auf schräge Filme. Figuren fast noch besser als der Plot. Für Vielleserinnen zur Unterhaltung gerne empfohlen. (Übers.: Henriette Zeltner)

Anna Winkler-Benders

Anna Winkler-Benders

rezensiert für den Borromäusverein.

Es muss ja nicht perfekt sein

Es muss ja nicht perfekt sein

Krystal Sutherland
cbj (2019)

395 S. : Ill.
kt.

MedienNr.: 596715
ISBN 978-3-570-16523-2
9783570165232
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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