Miss Kiss und die Sache mit dem Küssenmüssen
Im Grunde hat Milly Kissinger mit Jungs nicht viel am Hut. Doch sie steigt an ihrer neuen Schule zur Miss Kiss auf, als ihr großer Bruder sie mit dem Moped hinbringt und mit einem Kuss verabschiedet. Zwangsläufig muss sie sich als Expertin in Sachen
Liebe ausgeben und zahlreiche Anfragen von Klassenkameradinnen beantworten. Doch dann will sie es auch selbst wissen. Der kleine Nachbarsjunge entpuppt sich als denkbar ungeeignet. So gibt Milli eine Anzeige im örtlichen Szenemagazin unter dem Decknamen Miss Kiss auf und erhält eine Antwort: eine Einladung in eine Bar. Dort wartend sieht sie, wie ihre Mutter einen langhaarigen Rocktertyp küsst - und der potenzielle Kusspartner ist ein Lehrer ihrer Schule. Nach einigem Schrecken löst sich alles ganz anders als gedacht. - Die Geschichte setzt genau an dem Punkt ein, den jeder Junge und jedes Mädchen eben um den zwölften Geburtstag herum erlebt: Plötzlich ist das andere Geschlecht interessant. Anspielungen und Prahlereien sind an der Tagesordnung; doch die meisten Jugendlichen sind recht unsicher, aber auch neugierig. Was auch im wirklichen Leben zu allerhand Gefühlsverwirrungen führt. Hierteis' Roman bringt das ganze Problemfeld auf einen witzigen Nenner.
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Miss Kiss und die Sache mit dem Küssenmüssen
Eva Hierteis
cbj (2017)
204 S.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 11