Die hohe Kunst, unterm Radar zu bleiben

In der Grundschule ist vieles noch kinderleicht, man kann einfach so sein, wie man ist. Doch auf der High-School ändert sich alles, so resümiert der Ich-Erzähler Henry (13 Jahre): "Man lernt, dass man am besten unterm Radar bleibt", um nicht von Die hohe Kunst, unterm Radar zu bleiben den anderen Mitschülern gequält und ausgegrenzt zu werden. Im Laufe der Geschichte erfahren die Leser/innen, dass Henry traumatisiert ist, denn sein älterer Bruder hat in einem Amoklauf mit der Waffe seines Vater seinen Peiniger an der High-School und dann sich selbst erschossen. Die Familie kämpft, um nicht an dieser grausamen Tat zu zerbrechen. Henry und sein Vater ziehen in eine fremde Stadt und versuchen einen Neuanfang. Die Mutter muss in psychiatrische Behandlung. Nach und nach wird deutlich, welche Kraftanstrengung für die Hinterbliebenen notwendig ist, um nach solch einer Tat weiterzuleben. Aber Henry erfährt überraschenderweise vielfältige Hilfe in seinem neuen Umfeld und schafft die ersten Schritte in ein anderes Leben. - Ein schweres Thema, konsequent aus der Sicht des jüngeren Bruders eines Amokschützen einfühlsam erzählt, ohne die positive und humorvolle Grundstimmung zu verlieren. Für eine ausgewählte Leserschaft zum Thema Mobbing unter Schülern eine lohnenswerte Lektüre. Sehr empfehlenswert.

Karin Steinfeld-Bartelt

Karin Steinfeld-Bartelt

rezensiert für den Borromäusverein.

Die hohe Kunst, unterm Radar zu bleiben

Die hohe Kunst, unterm Radar zu bleiben

Susin Nielsen
cbt (2016)

254 S.
kt.

MedienNr.: 583261
ISBN 978-3-570-31034-2
9783570310342
ca. 9,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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