Tuesday Love Song
Tuesday liebt Second-Hand-Klamotten, Retromusik, Vinyl-Platten, hat einen Freund und schreibt einen Blog, den gerade mal fünf Personen (einschließlich ihrer Mutter) lesen. Sie hat nicht gerade eine Modelfigur, aber ein super entspanntes Verhältnis zu ihrer alleinerziehenden Mutter und ist in der Lage, jeder Situation etwas Gutes abzugewinnen. Nachdem sie einen Artikel in ihrem Blog über die Band "Sour Apple" und deren Sänger Jackson Griffith geschrieben hat, kontaktiert dieser sie per Mail und die beiden beginnen sich zu schreiben. Schließlich treffen sie sich in London und Jackson bittet Tuesday, mit ihm zusammen auf Tour zu gehen. Sie fährt nach Hause und ist von Selbstzweifeln geplagt. Entscheidet sie sich für das oder den Richtigen? Jackson schreibt einen Song für Tuesday und bittet sie, bei einem Konzert auf einem Festival mit dabei zu sein. Es soll sein großes Comeback werden. Nach einer erneuten Unstimmigkeit zwischen Seymour und Tuesday und einem Streit mit Nishi, beschließt Tuesday auf das Konzert zu fahren, auch wenn am nächsten Tag ihre wichtigste Prüfung ansteht. Doch auf dem Festival läuft nicht alles so, wie sie es sich vorgestellt hat. - Tuesday ist alles, was sie nicht sein will, sie ist unsicher, isst viel zu viel, will immer, dass sich alle wohl fühlen, hat zu viel Selbstzweifel und will nichts falsch machen. Dies führt dazu, dass sie sich immer mehr in eine Situation hineinmanövriert in der sie zwischen allen Stühlen sitzt. Eine sehr gute Beschreibung der Situation, vor der Jugendliche in diesem Alter stehen: die Schule ist fast beendet, die Ausbildung wartet, Freundschaften ändern sich und es ist nicht so ganz klar, wohin die Reise gehen soll. Vieles fühlt sich falsch an, obwohl es eigentlich richtig sein sollte. Das ganze Gefühlsspektrum der Protagonistin wird hier abgearbeitet. Sie reflektiert ihre Handlungen und Gefühle sehr häufig, ohne allerdings daraus letztendlich die erforderlichen Konsequenzen zu ziehen.
Angela Hagen
rezensiert für den Borromäusverein.
Tuesday Love Song
Eleanor Wood ; aus dem Englischen von Katja Maatsch
cbj (2021)
317 Seiten
kt.