Das Wagnis der Liebe
Tiere sind nach heutigem geltendem Recht immer noch juristisch Gegenstände. Doch sie sind lebende Wesen; zwar sind sie nicht - so die Theologie - im Besitz einer (der menschlichen vergleichbaren) Seele. Aber sie haben Emotionen, ja sie können Liebe zeigen und sich überaus affektiv verhalten. Das versucht der Autor, Tierarzt, Psychologe und Verhaltensforscher, anhand zahlreicher Beispiele in seinem Buch nachzuweisen. Da nimmt eine Katzenmutter liebevoll ein verwaistes Katzenkind in ihre Familie auf. Da kümmern sich Delphine um in Seenot geratene Menschen. Da entwickeln Elefanten bei den sterblichen Überresten ihrer Clanmitglieder regelrechte Trauergefühle ... Mit viel Fachkenntnis und überaus interessant schildert Béata die Ähnlichkeiten und Unterschiede im emotionalen Verhalten von Mensch und Tier und was wir daraus für unser Verhalten und Leben lernen können. Wer dieses Buch gelesen hat, der wird den Tieren in unserer Welt mit Sicherheit anders - und wohl mit mehr Achtsamkeit und einem gewissen Respekt - begegnen. Für alle Büchereien zu empfehlen.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Wagnis der Liebe
Claude Béata
Riemann (2014)
351 S.
fest geb.