Das Wunder von Berlin
Joe Rantz, ein Farmersohn, trainiert in Zeiten der Weltwirtschaftskrise mit dem Ruderteam der Universität von Washington. Das harte Training formt nicht nur den Sportler, sondern auch den Menschen. Nach und nach bildet sich ein verschworenes Team heraus, das bereit ist, alles zu geben, um bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin die Goldmedaille zu gewinnen. Man verfolgt die neun Sportler, wie sie sich schrittweise in nationalen Ausscheidungen an die Spitze setzen und sich schlussendlich qualifizieren. Dies wird so spannend und mitreißend geschildert, dass man als Leser glaubt, dabei zu sein. Plötzlich gibt es ein Problem: den Sportlern fehlen 5000 Dollar, um die Überfahrt nach Deutschland zu bezahlen. Hier setzt eine beispiellose Sammelaktion ein, die nach zwei Tagen bereits das Geld zusammenbringt. - Schon die Gliederung des Buches zeigt, dass es sich hier nicht um eine reine Biografie handelt, sondern dass hier zwei Stränge miteinander verwoben werden: Zum einen das Leben des einfachen Farmersohns, der sich selbst entwickelt und entwickelt wird, ohne seine Grundnatur zu verlieren, zum anderen der Weg zum sportlichen Höhepunkt Goldmedaille, der den Nationalsozialisten in seiner Medienwirksamkeit echt "wehgetan" hat. Das Buch wird sowohl sportlich wie historisch interessierte Leser faszinieren.
Gerd Fleder
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Wunder von Berlin
Daniel James Brown
Riemann (2015)
489 S. : Ill.
fest geb.