Das Ende der westlichen Weltordnung
Die Journalistin erlebte zu Beginn ihrer Karriere noch die alte Weltordnung, die von der Konfrontation der beiden Militärblöcke und der Dominanz des Westens in der Weltpolitik geprägt wurde. So kam sie in der Folge der Jahre nach dem Mauerfall als Auslandskorrespondentin zu dem Entschluss, sich auf eine Reise durch die Kontinente zu machen, um zu erleben, wie der Westen in Asien, Afrika und dem Nahen Osten wahrgenommen wird und wie es um das Selbstbild der Menschen dort bestellt ist. Dabei nahm sie als Grundlage ihrer Reise eine mittelalterliche Weltkarte des Mönchs Mauro, die im Jahr 1459 in Venedig vollendet wurde. In ihrem Bericht schildert sie ihre Reise von Venedig nach Mogadischu über das chinesische Kanton nach Bagdad hin zu den Ländern im östlichen Mittelmeerraum vom Libanon bis nach Libyen und an die Oder im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Polen. Ihre Berichte, wie die Menschen in diesen Ländern den Westen und ihre eigene Bedeutung in der Weltgeschichte sehen, hat sie immer wieder durch fiktive Gespräche mit Bruder Mauro, dem Zeichner der mittelalterlichen Weltkarte, verbunden. - Das Buch weitet den Blick dafür, die Weltgeschichte nicht mehr ausschließlich aus der europäischen Sicht zu betrachten. Für ausgebaute Bestände.
Helmut Lenz
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Ende der westlichen Weltordnung
Andrea Böhm
Pantheon (2017)
271 S.
kt.