Der vergessene Jesus

In seinem neuen Buch schaut Martin Dreyer, Mitgründer der "Jesus Freaks" und Autor der Bibelübertragung "Die Volxbibel", hinter die altbekannten Bibelstellen und legt die aufrüttelnde Wirkung frei, welche die Reden des Zimmermanns aus Nazareth auf Der vergessene Jesus seine Zuhörer hatten. Da die Aufmerksamkeitsökonomie diejenigen begünstigt, die am stärksten polarisieren, provoziert der Autor bewusst, um wahrgenommen zu werden. Er verspricht, in seinem Buch vergessene Seiten an Jesus aufzudecken. Dieses Versprechen bleibt unerfüllt. Martin Dreyer schneidet in den 13 Kapiteln viele unterschiedliche Themen an, die ihm am Herzen zu liegen scheinen. Die Bilder, die er dabei von Jesus zeichnet, stützt er auf sehr persönliche, assoziative Auslegungen von Bibelstellen, die den kulturell-historischen Hintergrund teilweise komplett ausblenden. Neue Seiten am biblischen Jesus sind nicht zu entdecken. "Der vergessene Jesus" hat sicher nicht den Anspruch, "theologisches Schwarzbrot" zu sein, sondern will religiös Unbeleckte und kirchlich wenig sozialisierte Leser erreichen. Aufgrund der Sprache gelingt dies sicher. Dass wissenschaftlich fundierte Inhalte dabei auf der Strecke bleiben, gilt es als "Kollateralschaden" zu akzeptieren. - Geeignet, um Glaubensferne an das Thema heranzuführen, und damit auch für die Katechese interessant.

Markus John

Markus John

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der vergessene Jesus

Der vergessene Jesus

Martin Dreyer
Gütersloher Verl.-Haus (2016)

254 S.
fest geb.

MedienNr.: 585214
ISBN 978-3-579-08530-2
9783579085302
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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