Die Inklusionsfalle
Inklusion, das gemeinsame Lernen aller Kinder in Regelschulen unter Berücksichtigung individueller Möglichkeiten, ist durch die UN-Behindertenrechtskonvention zum verbrieften Ideal in der Bildungslandschaft geworden. Der Autor beleuchtet die Entwicklung in Deutschland, insbesondere in Nordrhein-Westfalen kritisch. Wie weit ist Integration sinnvoll zur Unterstützung bei gleichzeitiger Wahrung der traditionellen Lernziele? Das Tempo der Umsetzung mit Schließung der Förderschulen, Situation und Qualifizierung der Unterrichtenden, finanzielle und bauliche Rahmenbedingungen beschreibt er mit spitzer Feder und weist auf Situation, Gefahren, Hintergründe und sinnvolle Umsetzung der Inklusion hin. Er erinnert daran, dass im Sinne der UN-Konvention Kindeswohl wichtigstes Kriterium bleiben muss und weder Elternwille noch Politik und äußere Gegebenheiten den Ausschlag geben dürfen. Um soziale Anerkennung und Kompetenzerleben (S. 54) zu erleben, ist nicht unbedingt eine Schule für Alle die optimale Lösung. Ein Mahnruf, die Chance Inklusion nicht zur Falle werden zu lassen. Zur Ergänzung ab größeren Beständen möglich.
Karola Bartel
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Inklusionsfalle
Michael Felten
Gütersloher Verl.-Haus (2017)
173 S.
fest geb.