Dunkle Gewässer
Texas, in den 1930ern: Tief betroffen vom gewaltsamen Tod ihrer Freundin May Lynn, machen sich die Jugendlichen Sue Ellen, Terry und Jinx auf, ihr die letzte Ehre zu erweisen und May Lynns Traum von einem Leben in Hollywood wenigstens im Tode zu erfüllen. Bei den Vorbereitungen stoßen sie zufällig auf die verschollene Beute eines Raubzugs von May Lynns Bruder. Und plötzlich wird aus der Reise eine Flucht der Drei zusammen mit Sue Ellens alkoholkranker Mutter den Sabine River hinunter. May Lynns habgieriger Vater und seine Saufkumpane sind ihnen dabei dicht auf den Fersen und engagieren auch noch den mordlustigen Fährtenleser Skunk. Nach zahlreichen Abenteuern auf dem Fluss müssen die vier Flüchtenden kurz vor dem rettenden Ziel den Kampf mit dem brutalen Mörder aufnehmen. - Ein spannendes Abenteuer, das in vielen Teilen an die Abenteuer von Huck Finn und Jim auf dem Mississippi erinnert und durch die ironische Erzählweise der jungen Sue Ellen mindestens genauso unterhaltsam, wenn auch an manchen Stellen recht grausam ist. Genau wie Huck Finn beschreibt Sue Ellen intensiv das Leben am Fluss, den Alltag der Bewohner, die mehr schlecht als recht über die Runden kommen und sich selbst immer am nächsten stehen. Ein Abenteuerroman, den man durchaus mehrmals lesen sollte, um alles erfassen zu können. (Übers.: Hannes Riffel)
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Dunkle Gewässer
Joe R. Lansdale
Tropen (2013)
320 S.
fest geb.