Die Kunst, einen Dinosaurier zu falten

Annika hangelt sich nach dem Studium der Kulturwissenschaften von einem schlecht bezahlten Praktikum zum nächsten. Ihre Freunde dagegen, denen sie im Internet folgt, scheinen viel aufregendere und erfolgreichere Leben zu führen. Eines Abends lädt Die Kunst, einen Dinosaurier zu falten sie die flippige Marie-Louise aus dem Apartment gegenüber zu einer Party ein. Sie verstehen sich gut, doch Marie-Louise muss schon am nächsten Morgen abreisen. Annika beschließt auch deshalb, wieder nach Hause zu ihrer Mutter zu ziehen. Dort verbringt sie energielos deprimierende Tage mit Computerspielen und Schlafen. Alle fragen nach ihren Plänen, doch sie weiß darauf keine Antwort. Eines Tages trifft Annika Marie-Louise zufällig im Krankenhaus, wo diese ihre todkranke Urgroßmutter besucht. Die beiden jungen Frauen verbringen den Sommer mit gemeinsamen Unternehmungen, denn Marie-Louise wohnt bei ihrer Oma in der gleichen Kleinstadt. Annika gelingt es Schritt für Schritt, sich dem Leben zu öffnen. Doch dann ist Marie-Louise ohne ein Wort verschwunden und Annika ist auf sich alleine gestellt. - Der Roman greift ein aktuelles Thema auf, dass junge Menschen trotz oder gerade wegen der vielen Möglichkeiten, die ihnen offen stehen, nichts mit sich anzufangen wissen. In Zeiten der Selbstdarstellung im Internet, in der nur positive Einträge gepostet werden, können Vergleiche mit dem eigenen Leben für junge Menschen deprimierend sein, was mit Annikas Mutlosigkeit in diesem Roman wunderbar stimmig vermittelt wird. Sehr lesenswert!

Gabriele Berberich

Gabriele Berberich

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Kunst, einen Dinosaurier zu falten

Die Kunst, einen Dinosaurier zu falten

Kristina Pfister
Tropen (2017)

251 S.
fest geb.

MedienNr.: 849269
ISBN 978-3-608-50159-9
9783608501599
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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