Frieden schließen mit Demenz
Die Diagnose Demenz wirkt wie ein wahrgewordener Alptraum, aus dem es kein Entrinnen gibt. Dagegen anzukämpfen, auf Heilung zu hoffen oder in Mitleid und Trauer zu versinken, hilft nicht weiter. Stattdessen animiert die Autorin dazu, auch aus der
Diagnose Demenz das Beste zu machen. Bode lässt Pfleger, Angehöriger und Betreuer zu Wort kommen, die Möglichkeiten für einen liebevollen und würdevollen Umgang mit Demenz-Kranken zeigen. Beispiele einzelner Patienten sollen Mut machen, können aber nie völlig die Ahnung nehmen, wie grausam die Krankheit des allmählichen Vergessens ist. Die Autorin hat erkannt, dass Demenz für immer mehr Menschen Realität wird. Sie rät, aus der Opferhaltung herauszukommen und aktiv die Zukunft zu gestalten. Dies ist sicherlich ein positiver Ansatz. Der Blickwinkel Bodes wirkt jedoch oft zu blauäugig und entspricht nicht dem alltäglichen Leid vieler Betroffener, was schnell zu einer emotionalen Überforderung der Leser/innen führen kann. Als Beitrag zur Diskussion um einen menschenwürdigen Umgang mit pflegebedürftigen alten Menschen dennoch ab mittleren Beständen empfohlen.
Nicole Schuster
rezensiert für den Borromäusverein.

Frieden schließen mit Demenz
Sabine Bode
Klett-Cotta (2014)
299 S.
fest geb.