Kinder falsch erziehen - aber richtig

"Eine gute Beziehung ist die beste und wirksamste Methode der Einflussnahme auf ein Kind." (S. 29) Von dieser einleuchtenden Prämisse ausgehend stellen die beiden Verfasser, beide lehren am Institut für Psychologische Psychotherapie in Bochum, in diesem satirischen formulierten, aber immer ernst gemeinten Erziehungsratgeber dar, wie eine gute Beziehung gelingen oder auch misslingen kann. Sechs grundlegende Beziehungsmotive gilt es demzufolge zu berücksichtigen: Anerkennung, Wichtigkeit, Verlässlichkeit, Solidarität, Autonomie, Grenzen. Dabei kann die Rangfolge der Bedürfnisse beim jeweiligen Interaktionspartner differieren. So kann z.B. bei einem Kind das Bedürfnis nach Anerkennung wichtiger sein als das Bedürfnis, seine Autonomie zu respektieren. Bei einem anderen steht vielleicht die Verlässlichkeit des Partners an erster Stelle. Dies zu ergründen ist wichtige Voraussetzung für den Aufbau einer guten Beziehung. In dem schmalen, sehr eingängig und griffig formulierten Ratgeber werden nun diese sechs Beziehungsmotive in prägnanter Form abgehandelt und immer an praktischen, aus dem Erziehungsalltag gegriffenen Beispielen anschaulich gemacht. Dabei wird - der satirischen Form gemäß - genau das Gegenteil des erwünschten Verhaltens propagiert, also bewusst zu "Schwarzer Pädagogik" geraten, wodurch der Leser auf amüsante Weise zur besseren Einsicht in eventuelle eigene Erziehungsfehler gelangen soll. Breit zu empfehlen!