Simón
Simon und sein 10 Jahre älterer Cousin Rico wachsen wie Geschwister in der Kneipe ihrer Eltern auf. Rico macht Simon vertraut mit den Helden der klassischen Abenteuerromane. Doch eines Tages verschwindet Rico ohne Erklärung oder Nachricht. Für Simon
bricht eine Welt zusammen; fortan ist er auf sich selbst gestellt und muss sich Freunde suchen. Da ist zum einen Estella, das Mädchen mit den grünen Haaren. Mit ihr teilt er seine Leidenschaft für Bücher und ihre Freundschaft wird ihn sein Leben lang begleiten. Durch Zufall entdeckt Simon sein Talent fürs Kochen und verdingt sich fortan als Koch. Als Rico nach Jahren unvermittelt wieder auftaucht, ist er gezeichnet von seinem gefährlichen Leben auf der Flucht. Aber auch Simon hat schon lange erkannt, dass das Leben der Helden in seinen geliebten Büchern wenig mit der Realität gemein hat. Auch in seiner Umgebung spürt die Jugend die Krise, die Hoffnungs- und Chancenlosigkeit. Otero erzählt beispielhaft die Geschichte einer ganzen Generation.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.

Simón
Miqui Otero ; aus dem Spanischen von Matthias Strobel
Klett-Cotta (2022)
442 Seiten
fest geb.