In jedem Augenblick unseres Lebens

Toms Lebensgefährtin Karin erwartet ein Kind. Wochen vor der Geburt wird bei ihr eine kaum heilbare Form von Leukämie diagnostiziert. Um das Kind zu retten, ist ein Kaiserschnitt nötig. Die kleine Livia überlebt ohne Schäden, obwohl sie eine extreme Frühgeburt ist, während der unter Einsatz aller nur denkbaren medizintechnischen Verfahren geführte Kampf um das Leben der Mutter scheitert. Auf fast hundert quälend präzisen Seiten schildert der Autor in einem beinahe dokumentarischen Stil, wie Tom diesen aussichtslosen Kampf um das Leben der jungen Frau miterleben und aushalten muss. Die Bestattung, bürokratische Formalitäten um die Anerkennung der Vaterschaft und die Versorgung des Babys nehmen Tom in der Folgezeit in Anspruch, verhindern jedoch nur teilweise, dass die verzweifelte Rückerinnerung an seine verstorbene Gefährtin ihm jeden Lebensmut raubt. Die Sorge um den lange Zeit schon krebskranken Vater und dessen Tod kaum vier Monate nach dem Tod Karins, stellen fast den dramatischen Schlusspunkt in diesem ergreifend-lebensnahen Roman um Liebe und Verlust dar. Denn der in Schweden erfolgreiche Roman klingt auf tröstliche Weise aus mit dem Kindergartenbesuch seiner kleinen Tochter und ihren ersten Schritten ins Leben. Im Stil manchmal etwas unübersichtlich, aber auf alle Fälle eine packende Lektüre, in der der junge schwedische Autor sein eigenes Schicksal literarisch auf eigenwillige Weise verarbeitet. Empfehlenswert.