Das Geheimnis der Grays

Adrian Gray lädt wie üblich zum Weihnachtsfest im Jahr 1931 seine ganze Familie ein. Obwohl er seinen Kindern ein ungeliebter Vater ist, kommen alle mitsamt ihren Partnern. An Heiligabend kommt es schließlich zum Mord an Mr. Gray. Schnell ist klar, Das Geheimnis der Grays dass eines seiner sechs Kinder die Schuld an seinem gewaltsamen Tod trägt. Das Oberhaupt der Familie Gray ist zum Zeitpunkt seines Todes tief in Geldgeschäfte verwickelt und auch seine Kinder scheinen auf sein Geld aus zu sein. Am ersten Weihnachtsfeiertag, als der Mord am Vater bemerkt wird, kommt es zu den ersten Spekulationen über den Mörder und dessen Motiv. Dass Geld dabei tatsächlich eine wichtige Rolle spielt, wird deutlich, als mehrere Schecks über hohe Beträge im Arbeitszimmer des Toten gefunden werden. Der Leser erfährt schon sehr früh, wer der Täter ist, da der Mord aus dessen Sicht geschildert wird. Keineswegs führt dies aber dazu, dass die Geschichte an Spannung verliert. Die Autorin gibt tiefe Einblicke in die Gedanken und Gefühle des Mörders und seine Bemühungen, die Tat zu vertuschen. Anne Meredith (Pseudonym von Lucy B. Malleson, 1899 - 1973) erzählt die Geschichte einer Familie, der Ansehen und Reichtum sehr wichtig sind. Die Autorin hat somit einen zutiefst psychologischen Roman geschaffen. Zu Beginn des Buches fällt es nicht leicht, sich die vielen Namen und Verwandtschaftsverhältnisse zu merken. Sind die ersten Seiten dann aber einmal gelesen, hat man einen besseren Überblick und dem Lesevergnügen steht nichts mehr im Wege. Insgesamt eine empfehlenswerte und mitreißende weihnachtliche Kriminalgeschichte.

Theresa Schaffer

Theresa Schaffer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Geheimnis der Grays

Das Geheimnis der Grays

Anne Meredith ; Deutsch von Barbara Heller
Klett-Cotta (2020)

296 Seiten
kt.

MedienNr.: 602244
ISBN 978-3-608-98362-3
9783608983623
ca. 10,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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