Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe
Wenn man am sonderbaren Cover vorbei in diesem Buch zu lesen beginnt, landet man auch schon abrupt in einer handfesten Schlägerei - und damit mittendrin im Leben des halbstarken jugendlichen Protagonisten. Dessen Selbst- und Fremdwahrnehmung wollen so gar nicht mit der Realität zusammenpassen, seine Verletzlichkeit verbirgt er hinter einer Fassade aus rotziger Arroganz und Ironie. Das erkennt der Leser recht schnell, schließt ihn aber dennoch unweigerlich ins Herz und leidet mit jedem Tiefschlag bitter mit. Die Mutter ist mit einem 13 Jahre jüngeren Tankwart durchgebrannt und der Vater verkümmert als Alkoholiker. Die ältere Schwester Francesca, von unserem "Antihelden" nur Mönchsrobbe genannt, igelt sich ein zwischen Haushaltstätigkeiten und Frömmigkeit. Aber dann zeigt ihm ein Schicksalsschlag, dass er dem Vater und der Mönchsrobbe näher steht als gedacht, und dass die Liebe alles in einem anderen Licht darstellen kann. - Christian Frascella lebt als freier Autor in Turin. "Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe" ist in Italien ein Bestseller und auch hier für alle Büchereien zu empfehlen! (Übers.: Annette Kopetzki)
Carolin Ahrabian
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe
Christian Frascella
Frankfurter Verl.-Anst. (2012)
316 S.
fest geb.