Bet empört sich
Die siebzehnjährige Bet ist eine Rebellin. Was sollen die Schule und der ganze Quatsch der Angepasstheit? Nur, dass sie damit sehr einsam ist. Einsam mit ihren revolutionären Gedanken, einsam mit der Sehnsucht nach der toten Schwester und den Schuldgefühlen. Auch in der Schule ist sie eine Außenseiterin. Doch das ändert sich schlagartig: Wütend über den gescheiterten Versuch eines Arbeiterstreiks in der Fabrik in Turin, in der ihre Mutter arbeitet, beschließt sie, ihrer Wut Ausdruck zu verleihen. Es ist eine Wut über die italienische Finanzkrise, die Perspektivlosigkeit der Jugendlichen, aber auch über die Anpassung der meisten Menschen an das System. Zum Glück bekommt sie Rückendeckung von ihrem Vater, ihrer Freundin Viola und ihrem Klassenkameraden Andrea, der einen guten Draht zur Arbeitergewerkschaft hat. Und letztendlich unterstützen sie noch viele weitere Menschen, von denen sie niemals so viel Aufmerksamkeit erwartet hätte. - Ein mitreißendes Buch, das die Höhen und Tiefen einer Siebzehnjährigen sowie die Gesellschaft, in der sie lebt, widerspiegelt und zeigt, dass es sich lohnt, gegen den Strom zu schwimmen. Auch gut für Jugendliche zu empfehlen. (Übers.: Annette Kopetzki)
Clara Braun
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Bet empört sich
Christian Frascella
Frankfurter Verl.-Anst. (2015)
285 S.
fest geb.