Vor der Flut

Zahnärztin Judith lebt mit ihrem Ehemann, einem Psychiater im Ruhestand, auf einer norddeutschen Insel. Hovard hat sich schon vor fünfundzwanzig Jahren, zu Beginn ihrer Ehe, körperlich von ihr zurückgezogen. Seit dieser Zeit ist sie zur Nymphomanin Vor der Flut geworden. Jeden Mann, dem sie begegnet, sieht sie als potenziellen Kandidaten, ihr baldiger Liebhaber zu werden. Es ist nicht Liebe sondern die rein körperliche Befriedigung, die sie sucht. Nur so fühlt sie sich mit ihren zweiundfünfzig Jahren als begehrenswerte Frau bestätigt. Deshalb verwendet sie viel Zeit dafür, um sich zu stylen. Ihr Mann toleriert ihre Liebschaften, therapiert sie anschließend und rettet Judith aus verschiedenen lebensgefährlichen Situationen, in die sie sich selbstzerstörerisch begibt. Gleichzeitig mit einem zunehmenden Konflikt zwischen den Eheleuten treibt mit einem Wintersturm ein Eisblock auf ihr Haus zu. Die nahende Bedrohung spiegelt sich auch in Judiths erstem Rendezvous im Leben wieder, bei dem sie von ihren Liebhabern abgewiesen wird. - Die Protagonistin und Ich-Erzählerin, Judith, spricht manchmal den Leser direkt an, dann wieder berichtet sie sehr sachlich über ihr Tun. Nicht selten sind auch ihre intimen Erlebnisse Mittelpunkt des Geschehens. Dieser ausführliche beschriebene Inhalt macht den Roman für eine KÖB ungeeignet.

Nicole Lorrig

Nicole Lorrig

rezensiert für den Borromäusverein.

Vor der Flut

Vor der Flut

Corinna T. Sievers
Frankfurter Verl.-Anst. (2019)

221 S.
fest geb.

MedienNr.: 597275
ISBN 978-3-627-00261-9
9783627002619
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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