Die Botschaft

"Im Kern aller religiösen, ethischen und spirituellen Traditionen befindet sich das Prinzip der Anteilnahme aus Nächstenliebe", lautet der erste Satz der "Charter der Anteilnahme", deren Idee auf Karen Armstrong zurückgeht, eine bekannte Religionswissenschaftlerin. Das Prinzip Anteilnahme fordere einen jeden auf, andere so zu behandeln, wie er (oder sie) sich das für sich selbst wünscht, heißt es in dem Text in Anlehnung an die goldene Regel weiter. Mit ihrem Buch will Armstrong zeigen, was Mitgefühl bedeutet. Es beinhaltet zunächst einmal vorurteilsfreies Wohlwollen, verbunden mit einem tief verwurzelten Sinn für Gerechtigkeit. Hass auf Menschen ist grundsätzlich inakzeptabel, sagt sie, er führt zur Ablehnung Gottes, dem Schöpfer aller Lebewesen. Das Gebot der Feindesliebe ist die eigentliche Herausforderung, erst sie kann dauerhaften Frieden bringen. Wie man Feindesliebe lernen und einüben kann, zeigt die Autorin in 12 Schritten. Dazu gehört die Erkenntnis, dass wir nur wenig voneinander wissen. Außerdem betont sie, wie wichtig es ist, Wut in positive Energie umzuwandeln. Die Autorin führt den Leser Schritt für Schritt zur Einsicht, dass Mitgefühl nicht nur möglich ist, sondern auch Voraussetzung für Frieden und Gerechtigkeit - nicht nur in unserer eigenen Umgebung, sondern auch für den Weltfrieden. Verständnis füreinander führt die Menschen zueinander. Ein Buch für jeden, der durch sein Dasein glaubt, dazu berufen zu sein, die Welt ein wenig friedlicher und gerechter werden zu lassen. Sehr zu empfehlen.