Was das Haben mit dem Sein macht
In unserer Zivilisation haben wir schon lange geradezu eine unübersehbare Vielfalt an Konsumgütern. Dennoch - oder vielleicht gerade auch deswegen? - suchen wir heutzutage wie kaum zuvor nach einem tieferen Sinn unseres Lebens. Der Autor, Sozialpsychologe mit Schwerpunkt Motivations- und Selbstregulationsforschung, zeigt in seinem neuesten Buch, was unsere Überflussgesellschaft eigentlich ausmacht und bestimmt. Und er erläutert seine eigene Theorie, den gesunden Ausgleich zwischen möglichem Konsum und individuell notwendigem Verzicht zu finden. Sein Postulat ist dabei immer, "Besitz" ist als solcher nicht gleich zu verdammen und das "Sein" allein nicht immer lebenserfüllend. Jeder muss hingegen seinen eigenen, produktiven und gesunden Weg zu einem in dieser Gesellschaft mit ihren Gegebenheiten gesunden und befriedigenden Leben finden. In seinem Buch beschreibt er, wie man sein Leben für sich sinnvoll gestalten kann und gleichzeitig auch seinen Beitrag leisten zu einer auch für die anderen besseren Welt. Försters Buch liest sich gut verständlich und nachvollziehbar, zumal er seine Theorien mit vielen Beispielen aus dem täglichen Leben spickt. Diese Lektüre wird jedem, der einen tieferen Sinn in seinem individuellen Leben sucht, neue Aspekte liefern. Und auch alle anderen Leser wird sie im positiven Sinne nachdenklich machen. Für jede Bücherei zu empfehlen.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Was das Haben mit dem Sein macht
Jens Förster
Pattloch (2015)
332 S.
fest geb.