Die Betäubung

Nach dem Tod seiner Frau Hanna kann sich der Psychoanalytiker Drik nur mühsam aus seiner Trauer lösen und wieder beginnen zu arbeiten. Seine Schwester, die Anästhesistin Suzan, hat Hanna in den letzten Wochen gepflegt und nimmt wieder ihre Arbeit Die Betäubung im Krankenhaus auf. Driks erster Patient, der junge angehende Psychiater Allard, erweist sich als schwieriger Fall, und Drik zweifelt an seiner psychotherapeutischen Kompetenz. Als Allard von der Psychiatrie zur Anästhesie wechselt, wird er Praktikant bei Suzan. Sie lässt sich auf eine verhängnisvolle Affäre mit Allard ein, der Drik bei seinen Therapiegesprächen davon erzählt. Drik will die Therapie abbrechen, schafft es aber nicht, und als Suzan die Affäre beenden will, nimmt Allard eine Überdosis Opiate. Suzans Familie bricht auseinander, Drik gibt seine Praxis auf. Der Titel des Romans steht für die Art und Weise, wie seelische und körperliche Schmerzen betäubt werden können: Die Psychoanalyse versucht, die Ursache durch Gespräche zu erforschen und aufzuarbeiten, die Anästhesie betäubt sie durch Medikamente, damit kein Schmerz mehr spürbar ist. - Spannend, kenntnisreich, beeindruckend und erschütternd beschreibt die Autorin die unterschiedliche Arbeit der beiden Ärzte und die Auswirkungen, die der Tod eines nahestehenden Menschen auf ihr Privatleben hat. Sehr empfohlen, nicht nur für literarisch interessierte Leser! (Übers.: Hanni Ehlers)

Gudrun Eckl

Gudrun Eckl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Betäubung

Die Betäubung

Anna Enquist
Luchterhand (2012)

318 S.
fest geb.

MedienNr.: 572382
ISBN 978-3-630-87400-5
9783630874005
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.