Mein blaues Klavier

Der im Umfang nicht große Lyrik-Band ist dafür in seiner literarischen Bedeutung kaum zu überschätzen. Else Lasker-Schüler, geboren 1869, floh bereits 1933 über Zürich nach Jerusalem, wo sie die deutsche "Zeit der Verrohung" überlebte. Die Mein blaues Klavier in der Emigration geschriebenen Gedichte veröffentlichte sie im Jahr 1943 unter dem geheimnisvollen Titel "Mein blaues Klavier". Der zum Suhrkamp-Haus gehörende "Jüdische Verlag" hat diesen unter Lyrik-Freunden legendären Band jetzt wieder, versehen mit einem ausführlichen Nachwort, neu ediert. In diesem Band ist jedes Gedicht von einer so großen Schönheit und Tiefe, dass man mit der Lektüre nicht aufhören möchte. Liebesgedichte, durchwoben von kaum fassbarer Trauer. Abschiedsgedichte, in denen ein großer Wille zum Leben, zur Schönheit, zum geliebten Anderen aufscheint. - Als Erinnerung an "verrohte Zeiten" deutscher Geschichte und an eine Dichterin, der, wie es in einem ihrer Gedichte heißt, "auf Erden weh geschehen" ist.

Carl Wilhelm Macke

Carl Wilhelm Macke

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Mein blaues Klavier

Mein blaues Klavier

Else Lasker-Schüler. Hrsg. und mit einem Nachw. von Ricarda Dick
Jüdischer Verl. im Suhrkamp (2006)

62 S.
fest geb.

MedienNr.: 250109
ISBN 978-3-633-54220-8
9783633542208
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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