Das Tagebuch der Rywka Lipszyc
Nachdem sie bereits ihre Eltern und zwei ihrer Geschwister verloren und drei Jahre im Getto von Lodz (Litzmannstadt) zusammen mit ihrer jüngeren Schwester bei den Cousinen, die sie adoptiert hatten, gelebt hat, beginnt die 14-jährige Rywka Lipszyk von Oktober 1943 bis April 1944 Tagebuch zu schreiben. Schreibend, aber auch im Gespräch mit Leidensgenossinnen, sucht das im jüdisch-orthodoxen Glauben tief verwurzelte Mädchen ihren traumatischen Erlebnissen immer wieder ihre Hoffnung auf Rettung entgegenzusetzen. Erst 1995 entdeckte die inzwischen in die USA ausgewanderte Enkelin der russischen Ärztin, die das Tagebuch 1945 vor dem Krematorium von Auschwitz gefunden hatte, das Buch wieder. Erst viele Jahre später gelingt die kritische Edition dieses Fragments, das stilistisch, orthographisch und grammatikalisch bearbeitet werden musste. Dieser Zeitzeugenbericht einer Jugendlichen, die dem Holocaust zum Opfer fiel, ist auch schon für Jugendliche ab 13 Jahren geeignet, da viele Hintergrundinformationen der Lektüre des Fragments vorangestellt werden. - Ein bemerkenswertes Zeitzeugendokument.
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Tagebuch der Rywka Lipszyc
Jüdischer Verl. (2015)
237 S. : Ill.
kt.