Seitenwechsel

Ost-Berlin 1961: Der Vater von Julius und Bernhard wird erhängt aufgefunden. Selbstmord. Das ist zumindest die offizielle Erklärung. Aber warum ist dann die Stasi gleich vor Ort? Hat sein Tod etwas mit dem nächtlichen Transport zu tun, den Bernhard Seitenwechsel zufällig beobachtet hat? Bei der Wohnungsauflösung finden die Brüder eine Filmdose, mit Fotografien des gleichen Transports. Nichts Besonderes, laut Jack, Julius' amerikanischem Kumpel. Die Amerikaner haben einige Informanten aus dem Osten, die sie mit Bildern aus den Kasernen versorgen. Warum musste dieses Mal jemand dafür sterben? Jack arbeitet für die amerikanische Botschaft, dabei geht es um Informationssammlung: alles, was im Osten passiert, interessiert. Und besonders interessant ist eine Schallplatte mit sowjetischem Jazz, die Jacks Chef Aragon erhält. Von Paradschanow, einem der höchsten Generale der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Und Vater von Barbara. Julius' neuer Freundin. Der Stasi bleiben diese internationalen Kontakte der Brüder natürlich nicht verborgen... - Spionage, Liebe, Abenteuer, Geschichte - ein spannender und anschaulicher Jugendroman, der aber zum Teil etwas dick aufgetragen ist. Die intendierte Leserschaft hat die Zeiten des "antifaschistischen Schutzwalls" zum Glück nicht mehr miterlebt, lernt aber durch dieses Buch nebenbei viel über diesen Teil der deutschen Geschichte, und kann sich sicher gut mit den Protagonisten identifizieren. Die historischen Hintergründe werden in Nachwort und Glossar kurz erklärt. Empfehlenswert für Jugendliche ab 13.

Verena Aignesberger

Verena Aignesberger

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Seitenwechsel

Seitenwechsel

Michael Römling
Coppenrath (2014)

443 S.
fest geb.

MedienNr.: 578642
ISBN 978-3-649-61517-0
9783649615170
ca. 17,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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