Nein! Nein!

Marie und Max sind sehr stolz, dass sie schon alleine in den Kindergarten gehen dürfen. Eines Tages spricht sie morgens ein fremder Mann an, der sie nach dem Weg fragt und in sein Auto locken möchte. Doch obwohl die beiden zunächst hin- und hergerissen sind, reagieren sie richtig und laufen schnell weg. Im Kindergarten angekommen, erzählen sie von der gefährlichen Situation. - Ein Buch über den Klassiker der Elternängste: Geh nie mit einem Fremden mit! Was dieses Buch aber besonders macht, ist seine Perspektive. Es erzählt aus dem Blickwinkel der Kinder, die tausend Gedanken im Kopf haben, sich zunächst nicht entscheiden können, ob sie nicht doch einsteigen sollen, und dann Angst haben, dass ihnen das Privileg verloren geht, ohne Begleitung in den Kindergarten zu dürfen, wenn sie davon erzählen. Gerade dieser besondere Blick erleichtert es den jungen Lesern, sich mit den Figuren zu identifizieren und ermöglicht es den Eltern, das Buch ohne erhobenen Zeigefinger zu nutzen. Schwächen entwickelt das Buch da, wo es sein Thema verlässt, vom Mann im fremden Auto zum Verwandten und Bekannten, der übergriffig wird. Das lässt sich nicht in ein paar belehrend-fragenden Sätzen abhandeln und verunsichert in dieser Form nur. Hier fehlt genau der differenzierte Blick, der das Buch ansonsten auszeichnet und es zum Muss in jeder Bibliothek macht.