Das peinlichste Jahr meines Lebens

Michael ist 14 und er hat es schwer mit sich und seinen Mitmenschen. Mit analytischer Schärfe beobachtet er alle um sich herum und auch sich selbst, unbarmherzig mit jedem Makel und jedem Anderssein, wie Pubertierende es oft sind. Seine Introvertiertheit Das peinlichste Jahr meines Lebens und seine extreme Zurückhaltung machen ihm das Leben zusätzlich schwer, vor allem, wenn es um Themen geht wie Mädchen, Liebe, Sex. Diesbezüglich ist er verklemmt bis zur Prüderie. Nicht einmal einfache Nacktheit kann er ertragen. Natürlich passieren ihm gerade deswegen Peinlichkeiten am laufenden Band, und für seine Eltern, die sich als Nudisten outen, schämt er sich zu Tode. Besessen davon, seinem Leben etwas mehr Struktur und Halt zu geben, erstellt er immerzu Listen und schreibt Tagebuch. Daraus und aus den Aufzeichnungen über Gespräche mit der Vertrauenslehrerin und einem Schulpsychologen besteht dieser Roman, dessen Ton äußerst humorig ist. Die Nöte des 14-jährigen werden so abgehoben und gleichzeitig so ernsthaft dargestellt, und die Peinlichkeiten, die er erlebt, sind so unmöglich, dass man beim Lesen immer wieder den Kopf schüttelt oder in Lachen ausbricht. Einerseits ist Michael noch so unreif und überempfindsam, andererseits ist seine Abwehr gegen die gesellschaftlich tolerierte oder sogar gewollte sexuelle Freizügigkeit sympathisch. Viele Leser werden sich an eine Grundstimmung aus dieser Zeit des Erwachsenwerdens erinnern können. Als leichte Unterhaltung der etwas anderen Art, vor allem auch für jüngere Leser, in allen Büchereien. (Übers.: Thomas Gunkel)

Ulrike Braeckevelt

Ulrike Braeckevelt

rezensiert für den Borromäusverein.

Das peinlichste Jahr meines Lebens

Das peinlichste Jahr meines Lebens

Mark Lowery
Scherz (2013)

227 S. : Ill.
kt.

MedienNr.: 375946
ISBN 978-3-651-00023-0
9783651000230
ca. 14,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.