Dark Places

Libby Day ist Anfang dreißig und, wie sie selbst sagt, "weder ein liebenswürdiges Kind" gewesen, noch "eine liebenswürdige Erwachsene". Ihre Mutter und beide Schwestern wurden vor 25 Jahren grausam ermordet, und zwar, laut ihrer Aussage, von ihrem Dark Places Bruder Ben. Seither lebt Libby als einzige Überlebende von Spenden und gelegentlichen Diebstählen. Sie schildert sich selbst als asozial und misanthrop. An die Vergangenheit will sie nicht denken. Als kein Spendengeld mehr da ist, soll sie sich eine Arbeit suchen, was sie schrecklich findet. Da erfährt sie von einer Gruppe, die von der Unschuld ihres Bruders überzeugt ist und ihr Geld geben will, wenn sie Entlastendes herausfindet. So stellt sie sich der Vergangenheit, besucht ihren Bruder und versucht herauszufinden, was wirklich geschehen ist. - Die Geschichte wird aus der Perspektive dreier Protagonisten erzählt: Libby in der Gegenwart, Ben Day und seine Mutter Patty in der Vergangenheit: Die Mutter, vom Freund verlassen, überfordert von einem schwierigen Teenager-Sohn, und Ben, dessen erste Liebe problematisch ist. Bis zum ziemlich unwahrscheinlichen Schluss ist der Roman hochspannend und zeichnet das Portrait einer chancenlosen Familie aus armen Verhältnissen. Dieser zweite Roman der Autorin, der vor "Gone Girl" unter dem Titel "Finstere Orte" veröffentlicht wurde, ist nach dem Erfolg des dritten mit neuem, auch englischem Titel wiederaufgelegt worden und wird sicher viele Leser finden.

Ileana Beckmann

Ileana Beckmann

rezensiert für den Borromäusverein.

Dark Places

Dark Places

Gillian Flynn
Fischer Scherz (2014)

461 S.
kt.

MedienNr.: 399514
ISBN 978-3-651-01189-2
9783651011892
ca. 14,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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