Am Tatort bleibt man ungern liegen

In Garmisch-Partenkirchen gibt es reichlich gut situierte Einwohner, bei denen Alina Rusche ihrer Reinigungstätigkeit nachgehen kann. Aber ihr wichtigster Arbeitgeber ist die Kurbank im Ort. Da geht sie schon deshalb gerne hin, weil sie sich da mit Am Tatort bleibt man ungern liegen einem Liebhaber treffen kann, ihr Mann ist offensichtlich ahnungslos. Aber als ihr Mann sie eines Tages vor ihrem Haus erschlagen auffindet, ändert sich für ihn alles. Eine große Rolle spielen die Schließfächer in der Bank. Ein gewiefter Tüftler, Swiff Muggenthaler, findet Mittel und Wege, sich Zugang zu den Fächern und deren brisanten Geheimnissen zu verschaffen. Im Ort gibt es zu dieser Zeit einen weiteren Todesfall. Der Tote, ein Mafiabote, hatte auch ein Schließfach in der Bank, mit dessen Inhalt weder Muggenthaler noch der zwischenzeitlich auf den Plan gerufene Polizeiobermeister Hölleisen etwas anfangen können. - In diesem zwölften Teil der Serie tritt Kommissar Jennerwein erst spät und eher am Rande in Erscheinung; Hölleisen ist hier die polizeiliche Hauptperson. Auch andere Abläufe sind sehr wunderlich. Sicher, es gibt auch in dieser Geschichte die von Maurer gewohnten Seitenhiebe auf Touristen und Einheimische; die altbekannten Ratschn, die Weibrechtsberger Gundi und die Hofer Uschi, haben auch ihren Auftritt. Das Buch ist, von den ausführlichen technischen Beschreibungen abgesehen, leicht und schon auch vergnüglich lesbar. Aber es gibt einfach zu viel Skurriles, Wunderliches, Abgefahrenes in der Geschichte. Für Freunde des sehr beliebten Autors sollte wohl auch dieser Band annehmbar sein.

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Am Tatort bleibt man ungern liegen

Am Tatort bleibt man ungern liegen

Jörg Maurer
Fischer Scherz (2019)

372 S. : Ill.
kt.

MedienNr.: 596090
ISBN 978-3-651-02574-5
9783651025745
ca. 16,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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