Leirichs Zögern

Der Historiker Gregor Leirich bewegt sich von einem kurzen Arbeitsverhältnis zum nächsten, ohne je eine feste Anstellung zu haben. Ähnlich verhält es sich mit seinem Leben, das so dahingleitet. Neben seinen Tätigkeiten an der Universität spielt Leirichs Zögern er in seiner Freizeit in Cafés Klavier. Bei einem Engagement erfährt er eines Tages durch Zufall, dass er offensichtlich einen älteren Halbbruder besitzt. Leirich zögert lange, sich dieser radikalen Veränderung zu stellen. Auch seine Beziehung zur Kollegin Gabriele entwickelt sich nicht weiter. Allmählich befasst er sich intensiver mit der Suche nach Dokumenten über Johann. Dabei taucht er tief in die Familiengeschichte ein, erinnert sich an Kindheit und Jugend, die nicht nur positiv geprägt waren, vor allem dem Wesen seines Vaters geschuldet. Als Jugendlicher eher kritisch eingestellt, lehnt er das traditionelle Leben ab, trägt lange Haare, hört andere Musik, entwickelt eine Vorliebe für Jazz. Älterwerden, Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte, Beziehungen und deren Scheitern, Leben und Arbeiten an der Universität - Rudolf Habringer erzählt in leichtem Stil und dennoch emotional. Ein Roman, dem man viele Leser wünscht.

Wilfried Funke

Wilfried Funke

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Leirichs Zögern

Leirichs Zögern

Rudolf Habringer
Otto Müller Verlag (2021)

300 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 604993
ISBN 978-3-7013-1284-9
9783701312849
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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