Das Fenster zum Sommer

Der 1967 erstmals (unter dem Titel "Zuflucht hinter die Zeit") erschienene Roman erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die eines Morgens aufwacht und feststellt, dass sich die Zeit einige Monate zurückgedreht hat. Im Glauben, mit Joachim verheiratet Das Fenster zum Sommer zu sein, muss Ursula akzeptieren, dass sie immer noch bei ihrer Tante Priska wohnt, die von ihr Unterordnung und Gehorsam verlangt, dass sie in einem Büro arbeitet, in dem sie nur Langeweile und Überdruss verspürt. Ursula tröstet sich damit, dass sie weiß, wie sich die Zukunft entwickeln wird, etwa dass ihre Arbeitskollegin bald stirbt, dass sie die erste Begegnung mit Joachim erleben wird, sie bald ein neues Zuhause beziehen wird, um aus der Enge zu entfliehen und auf dem Lande aufatmen zu können. So versucht sie, die Abläufe zu steuern, muss jedoch bald erkennen, dass sich nichts so fügt, wie sie glaubt, dass es sich fügen lässt und sich fügen wird. Vergeblich versucht Ursula mit Joachim in Kontakt zu kommen. Die Vereinigung von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft endet schließlich abrupt mit der Nachricht von Joachims Tod. - Die weitgehend unbekannte, 2004 verstorbene Autorin erzählt hier dicht und spannend eine phantastische Frauengeschichte aus der bedrückenden Enge einer österreichischen Kleinstadt, von familiären Zwängen und Ängsten, von den Träumen, Wünschen und Hoffnungen einer jungen Frau und vom Alltag und wie man ihm entfliehen kann. Sehr empfohlen!

Wilfried Funke

Wilfried Funke

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Fenster zum Sommer

Das Fenster zum Sommer

Hannelore Valencak
Residenz-Verl. (2006)

255 S.
fest geb.

MedienNr.: 249849
ISBN 978-3-7017-1448-3
9783701714483
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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