Wir haben es satt!
Schon in der Antike gab es Menschen, die - damals meist aus philosophischen Gründen - den Fleischverzehr ablehnten. Ovid und Porphyrios liefern entsprechende Texte dieser Sammlung, in der Persönlichkeiten aller Jahrhunderte ihre Ablehnung des Verzehrs von Fleisch begründen. Sie nähern sich dieser Überzeugung auf unterschiedlichen Wegen. Manchmal geht es um die grundsätzliche Frage nach der Vormachtstellung des Menschen, manchmal wird die Frage sarkastisch behandelt, manchmal unter ethischen und moralischen Gesichtspunkten. Und immer bleibt als Fazit, dass der Mensch kein Recht dazu habe, für den eigenen Genuss anderes Leben zu vernichten und womöglich vorher zu quälen. Die verbindenden Worte der Herausgeber stellen einen gut recherchierten Zusammenhang zu der Entstehungsgeschichte der Texte her und vereinfachen das Verstehen. Es bleibt aber eine anspruchsvolle Lektüre, zu der eher wenige einen Zugang finden werden, obwohl man dem Buch viele Leser wünscht.
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Wir haben es satt!
Hrsg. Iris Radisch ...
Residenz-Verl. (2011)
259 S.
fest geb.