Die öffentliche Frau
Die österreichische Schauspielerin Erika Pluhar (*1939) hat neben ihren erfolgreichen Jahren am Wiener Burgtheater auch als Sängerin und Autorin reüssiert. Jetzt legt sie einen Lebensroman vor. Sie konstruiert eine fiktive Interviewsituation zwischen einem Journalisten und der "Frau". Zuerst ist sie noch zurückhaltend und vorsichtig, doch es gelingt dem Journalisten langsam, die "Frau" aus der Reserve zu locken. Sie erzählt frei und doch diskret aus ihrem Leben und von ihrer Arbeit. Ihre Ehemänner und Partner nennt sie dabei absichtlich nicht beim Namen. Sie ist sich bewusst, dass sie immer als Person im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stand, dem möchte sie jetzt ihre persönlichen Ansichten, ihre Empfindungen gegenüberstellen. Allerdings wirkt die gewählte Erzählkonstruktion etwas steif und manchmal recht gekünstelt. Wer manche Lebensumstände der Autorin nicht aus der Klatschpresse kennt, hat deshalb unter Umständen etwas Verständnisprobleme. Für Fans der Schauspielerin jedoch zweifellos sehr interessant.
Marion Sedelmayer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die öffentliche Frau
Erika Pluhar
Residenz-Verl. (2013)
280 S.
fest geb.