Der Mantel
Fanette, 14, lebt mit ihrer gestressten und beruflich sehr eingespannten Mutter in Paris. Aron Schatz, ihr Nachbar und ein Überlebender des Holocaust, ist seit Jahren eine Art Großvater für sie. Dann gibt es noch ihren besten Freund Moumouche. Dass sie zum Schüleraustausch nach Deutschland will, steht für Fanette fest. Doch erst ein alter Abholschein für einen Damenmantel, den Aron Schatz über die Jahre aufbewahrt hat, führt sie an den früheren Wohnort seiner Familie. Sie fragt im Dorf nach der jüdischen Familie und macht sogar den Mantel ausfindig. Zeitgleich kümmert sich Moumouche in Paris um Aron Schatz - Judentum und Islam kommen hier in den Dialog. Während Fanette in Deutschland immer mehr Informationen über die Familie Schatz zusammenträgt, stirbt Aron in Paris. - Die gute Erzählidee wirkt leider an einigen Stellen aufgesetzt: Fanette auf Spurensuche in Deutschland, in Paris nähern sich Judentum und Islam an und quasi zeitgleich mit dem Mantelfund stirbt Aron. Das alles ist ein bisschen zu viel und auch darüber hinaus hat die Geschichte einige Holperer. Gute Idee, aber zum Thema gibt es sicherlich ansprechendere Lektüre.
Cornelia Klöter
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Mantel
Brigitte Jünger
Verl. Jungbrunnen (2019)
203 S. : Ill.
fest geb.