Der Himmel hat seine Vögel genommen und ist gegangen
Die 16-jährigen Zwillinge Karl und Jim verbringen ihre Sommerferien mit ihren Eltern in Portugal. Mit dabei im komfortablen Kubus am Meer ist Kinderfreundin Frida mit ihren Eltern Rebecca und Oliver. Das jugendliche Trio kennt sich von Geburt an, ihre Familien hatten zusammen ein Haus, in dem sie aufwuchsen. Ausdruck ihrer Gemeinsamkeit ist eine Mutprobe, die sie seit ihrem sechsten Lebensjahr in jedem Pool, Gewässer oder Schwimmbad spielen: Sie halten sich unter Wasser an den Händen und bleiben so lange unten, bis es nicht mehr geht. Diese Zeit der Vertrautheit scheint in Portugal nun zu Ende zu gehen. - Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven. Die ersten beiden Teile geben Fridas Sichtweise wieder. Sie weiß nicht so recht, wie sie mit der Tatsache umgehen soll, dass Karl sich in ein Mädchen namens Lilli verliebt hat. Die zweite Hälfte bestreitet Jim, der von ihrer gemeinsamen Kindheit erzählt und von der Zeit nach dem Portugalurlaub, in der es allerhand amouröse Verwirrungen gibt. - Der Pädagoge und Jugendbuchautor Armin Kaster beschreibt in seinem Buch, wie im Zuge des Erwachsenwerdens die Beziehungen zwischen Kinderfreunden auf eine neue Basis gestellt werden müssen. Ab mittleren Beständen, auch als Diskussionsgrundlage.
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Himmel hat seine Vögel genommen und ist gegangen
Armin Kaster
Jungbrunnen (2020)
282 Seiten
fest geb.