Lila Perk

Und plötzlich: "Mama war weg!" Lila (12) ist fortan alleine mit ihrem Papa, der sich nur schwer an die neue Situation gewöhnen kann. Er schweigt eine lange Zeit, und die Geschichte beginnt, als er wieder anfängt zu reden und aus dem Nichts ein neues Lila Perk Auto kauft. Zum größten Erstaunen Lilas, der er kurzerhand auch noch das Autofahren beibringt. Dafür ist es nie zu früh, meint er. Vater und Tochter wollen die Sommerferien endlich mal wieder gemeinsam verbringen. "Wir fahren mit dem Auto einfach mal los", findet Papa, besorgt für sie das Buch "Überleben in der Wildnis", und schon rollen sie über einen kurzen "Frankreich-Schlenker" in die Slowakei. Die Momente, in denen sich die beiden wieder annähern und das "Verschwinden" der Mutter gemeinsam aufarbeiten, sind rar. Denn was nach einem wunderbaren Abenteuer klingt, entpuppt sich als katastrophaler Albtraum. Sie sind jedem Wetter ausgesetzt, erleiden Hunger und entkommen nur knapp dem Tod. Zu allem Unglück taucht auch noch Frau Stieger alias Walze aus dem Nichts auf. Sie ist Lilas Lehrerin und die Vermutung bestätigt sich: Papa und Walze scheinen ein Paar zu sein. Nur gut, dass Lila sich auf Aurel, einen rebellischen Jungen aus der achten Klasse, verlassen kann, der sich sofort auf den Weg zu ihr in die Slowakei macht, um ihr beizustehen. Die Situation eskaliert - in einem fremden Land und mit Sprachbarrieren. Es ist die Geschichte eines kurzen Sommerausfluges mit Begleitumständen. Das Buch, geschrieben in der Ich-Perspektive Lilas, geht tief und gräbt in emotional stillgelegten Schächten. Es erzählt von platzenden Knoten und neuen Schlingen. Gerne empfohlen.

Anja Kuypers

Anja Kuypers

rezensiert für den Borromäusverein.

Lila Perk

Lila Perk

Eva Roth
Jungbrunnen (2020)

152 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 601645
ISBN 978-3-7026-5948-6
9783702659486
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 12
Systematik: K
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