Hass im Netz
Nicht erst seit der Verbreitung von Begriffen wie "Gutmensch", "Lügenpresse" usw. rückt das Thema "Hasskommentare" in den Fokus derer, die in Kommentarspalten von Online-Zeitungen, auf Facebook oder wo auch immer Meinungen austauschen möchten. Die Autorin bietet zunächst einmal eine sehr gut nachvollziehbare, gründlich recherchierte Kategorisierung der verschiedenen Arten von Übergriffen: vom "Troll" über den "Glaubenskrieger" und "Silencing" bis hin zu Mobbing und Drohungen erläutert sie anschaulich die Dinge, die im Netz schieflaufen. Zu allen Themen bietet sie darüber hinaus immer Ansatzpunkte, wie man darauf reagieren kann. Sie schließt mit einem Appell an die Leser/innen, das Klima der Aggression nicht einfach so hinzunehmen und dem - auch mit vermeintlichen Kleinigkeiten - entgegenzuwirken. Absolut empfehlenswert für alle, denen eine zivilisierte Streitkultur auch im Internet am Herzen liegt. Ab mittleren Beständen empfohlen.
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Hass im Netz
Ingrid Brodnig
Brandstätter (2016)
230 S. : Ill.
kt.
Auszeichnung: Sachbuch des Monats