Nie mehr Frühling

Hermine scheint das Glück hold, nachdem sie ihren geliebten Karl geheiratet hat und mit ihm und ihren zwei Söhnen im Heimatdorf lebt - bis Karl in den Krieg ziehen muss. Auf sich allein gestellt, erträgt Hermine das Leben ohne Karl kaum. Sie vernachlässigt Nie mehr Frühling ihre Kinder, die im Dorf betteln gehen, um nicht zu verhungern. Auch als ihr nach Jahren mitgeteilt wird, dass Karl gefallen ist, hofft sie weiter auf seine Rückkehr, sodass sie schließlich ganz in ihre eigene Welt versinkt und verrückt wird. Während einer ihrer Söhne den Ort verlässt, bringt es der andere zu einem gutbürgerlichen Stand im Dorf. Doch die bösartigen, an seine Ehefrau gerichteten Vorwürfe seiner Mutter und ihr verwahrlostes Auftreten vergällen dem Sohn sein Familienglück. - In einfacher, klarer Sprache und ohne zu verurteilen beschreibt Hofmann das trostlose Leben einer Kriegswitwe, die den Tod ihres Mannes nicht verarbeiten kann und darüber verrückt wird. Gleichzeitig verdeutlicht sie den Bruch der Brüder, der vor allem durch das Schicksal der nicht mehr gesellschaftsfähigen Mutter entsteht.

Adelgundis Hovestadt

Adelgundis Hovestadt

rezensiert für den Borromäusverein.

Nie mehr Frühling

Nie mehr Frühling

Petra Hofmann
Picus-Verl. (2015)

230 S.
fest geb.

MedienNr.: 785333
ISBN 978-3-7117-2019-1
9783711720191
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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