Falsches Licht
Schotter führt ein beschauliches Leben: Seine Karriere als erfolgreicher Fotograf hat er längst beendet, mittlerweile arbeitet er halbtags im Copyshop eines Freundes. Dann erreicht ihn der Anruf eines reichen Geschäftsmanns, der Schotter vor Jahren mit der Beschattung seiner Ehefrau Tanja beauftragt hat und nun die Negative der damaligen Abzüge verlangt. Gleichzeitig wird Schotter von Tanjas Bruder kontaktiert, der vermutet, dass seine Schwester in den Bildern belastende Informationen über ihren Ehemann hinterlassen haben könnte. Während sich der Konflikt um die Negative zuspitzt, muss sich Schotter nach vielen Jahren auch seinen Erinnerungen an Tanja und ihre intensive Affäre miteinander stellen. - Die Fotografie steht im Zentrum dieses Romans - sowohl die Eindrücke, die sie einfängt, als auch die Emotionen, die in den Bildern erhalten bleiben. Der Autor arbeitet mit bedeutungsvollen Rückblicken und einer geradlinigen Handlungsführung, die dank der nüchternen Sprache eine gewisse Eindringlichkeit entstehen lassen. Ab mittleren Beständen zu empfehlen.
Marlene Knörr
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Falsches Licht
David Krems
Picus (2018)
207 S.
fest geb.